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Duplex-beschichtetes Parkhaus Lilien-Carré - Außen Stein, innen Stahl

Das neu entstandene Lilien-Carré befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Hauptpost der Stadt Wiesbaden und verbindet die Nutzungen Einkaufen, Gastronomie, Arbeiten und Wohnen.

Den Mittelpunkt des zentral gelegenen Carrés bildet das zweigeschossige Einzelhandelszentrum mit einer Fläche von rund 26.000 Quadratmetern. Die für das gesamte Projekt erforderlichen 1.200 Parkplätze werden in einer Tiefgarage und dem in das Einkaufszentrum integrierten Parkhaus untergebracht. Entworfen wurde das Parkhaus von Kramm & Strigl Architekten und Stadtplaner, Darmstadt.

Das Parken nicht nur in zwei Untergeschossen zu integrieren, sondern auch als Hochbau auf dem eigenen Grundstück unterzubringen, war eine Entscheidung für den öffentlichen Raum. Es entstand ein offen gestaltetes Parkhaus mit hoher Identität für den Ort. Realisiert wurde das Parkgebäude mit einem als Stahlkonstruktion ausgeführten Tragwerk. Um einen maximalen Korrosionsschutz zu erreichen und um die Stahlkonstruktion gestalterisch in die Architektur des Lilien-Carrés zu integrieren, wurde das gesamte Tragwerk als Duplex-System ausgeführt, das heißt feuerverzinkt und zusätzlich beschichtet. Hierdurch wird ein wartungsfreier Oberflächenschutz erreicht, der auch nach vielen Jahrzehnten sicher funktioniert. Aus rein korrosionstechnischer Sicht hätte eine reine Feuerverzinkung ohne zusätzliche Beschichtung ebenfalls einen robusten Korrosionsschutz für Jahrzehnte gewährleistet. Keine dauerhafte Lösung wäre hingegen ein einfaches Beschichten der Stahlkonstruktion gewesen, da dies bereits nach wenigen Jahren umfangreiche, kostspielige und technisch schwierige Instandhaltungsmaßnahmen nach sich gezogen hätte. Auch unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten stellen eine Feuerverzinkung oder ein Duplex-System optimale Lösungen dar. So ergab eine Studie der TU Berlin, das der Korrosionsschutz durch Feuerverzinken in allen relevanten ökologischen Wirkungskategorien deutlich nachhaltiger ist als Beschichtungen. Am Beispiel eines typischen Parkhausbaus aus Stahl können laut dieser Studie durch Feuerverzinken im Vergleich zu reinen Beschichtungen bis zu 57,1 Tonnen CO2 eingespart werden.

Um das Parkhaus in sein Umfeld einzupassen, erhielt es eine Klinkerfassade, die als Verbundkonstruktion aus Stahlbeton und Klinkern vor die Stahlkonstruktion gehängt wurde. Da das nachhaltig konstruierte Parkhaus als „offene“ Konstruktion ohne Energieverzehrende Lüftungsanlage realisiert wurde, reduziert die tiefe vorgehängte Steinfassade zudem die Lärmemissionen.

 

Backgrounder:
Der Industrieverband Feuerverzinken e.V. und seine Serviceorganisation, das Institut Feuerverzinken GmbH, vertreten die deutsche Stückverzinkungsindustrie. Die Mitglieder des Industrieverbandes Feuerverzinken repräsentieren rund 70 Prozent des deutschen Stückverzinkungsmarktes. Im Jahr 2010 wurden in Deutschland ca. 1,9 Mio. Tonnen Stahl stückverzinkt. Wichtige Anwendungsbereiche des Korrosionsschutzes durch Feuerverzinken sind u. a. Architektur und Bauwesen sowie die Verkehrstechnik und der Fahrzeugbau. Weitere Informationen zum Feuerverzinken unter: www.feuerverzinken.com.

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