Feuerverzinken
Maßstab für den Korrosionsschutz im Fahrzeugbau
Die Verzinkung hat neue Maßstäbe für den für den Korrosionsschutz im Fahrzeugbau gesetzt. Dies gilt sowohl für PKW, LKW und Spezialfahrzeuge.
Verzinkte PKW
In den siebziger Jahren begann Porsche die Karosserien seiner Sportwagen durch Verzinken langlebig vor Korrosion zu schützen. Zahlreiche andere Hersteller zogen nach, so dass verzinkte Karossieriebauteile heute vielfach zum Standard geworden sind. Stückverzinkte Bauteile werden im PKW-Bereich vor allem für Fahrwerksteile eingesetzt, die Steinschlag, Niederschlägen und Tausalzbelastungen ausgesetzt sind. Zudem hat sich das Feuerverzinken als Standardkorrosionsschutz für PKW- und kleinere LKW-Anhänger seit vielen Jahren bewährt.
Feuerverzinkte Nutzfahrzeuge
Dank der Feuerverzinkung gehören rostige LKW-Auflieger zunehmend der Vergangenheit an. Korrosion war für Jahrzehnte ein nicht zu leugnendes Problem an Nutzfahrzeugen. Schnee, Regen, Tausalze und Steinschlag als permanente Belastungsfaktoren hinterließen bereits nach wenigen Jahren deutliche Spuren an den LKW-Aufliegern. Die robuste Feuerverzinkung bot sich als wirkungsvolle Alternative an, stellte jedoch die Fahrzeugkonstrukteure vor eine anspruchsvolle Aufgabe. Zwar hatte sich die Feuerverzinkung als Korrosionsschutz für PKW-Anhänger seit Jahrzehnten bewährt, doch galt das Verzinken von LKW-Aufliegern lange aus technischer Sicht als hoch anspruchsvoll. Vor rund 10 Jahren waren feuerverzinkte LKW-Trailer nur als Einzellösung zu finden.
Die Situation änderte sich jedoch schlagartig. Durch radikale Konstruktionsänderungen machte der Marktführer Schmitz Cargobull das Feuerverzinken seiner Auflieger möglich und sorgte mit einem feuerverzinkten Chassis für eine Revolution in der Branche. Zahlreiche weitere Hersteller stellten daraufhin ihre Produktion ebenfalls auf den Korrosionsschutz mit Zink um.
Das Feuerverzinken von Nutzfahrzeugen hat nur theoretische Gemeinsamkeiten mit den verzinkten PKW-Karosserien. Während für Personenfahrzeuge die Stahlbleche im Durchlaufverfahren verzinkt werden und erst danach zu einer Tür oder einem Kotflügel gepresst werden, können beim Stückverzinken massive Stahlträgerkonstruktionen komplett in ein bis zu 20m langes Zinkbad getaucht werden. Hierzu ist eine durchdachte Konstruktion notwendig, damit die 450ºC heiße Zinkschmelze sämtliche Stahloberflächen erreicht und kein Verzug entsteht. Das Ergebnis ist eine drei bis viermal dickere Zinkschicht als bei verzinkten PKW-Blechen, die für viele Jahre auch unter härtesten Anforderungen schützt und keiner zusätzlichen Farblackierung bedarf. Doch nicht nur bei den Chassis ist das Feuerverzinken der Maßstab für Zuverlässigkeit geworden, zahlreiche andere Nutzfahrzeugbauteile werden heute ebenfalls feuerverzinkt ausgeführt. Hierzu zählen beispielsweise Stoßstangen, Reserveradhalterungen, Beschläge aller Art, Einstiegshilfen oder Rückrollkeile. Die Stückverzinkung bietet einen optimalen und wirtschaftlichen Schutz für ein raues LKW-Leben und erlaubt den Auflieger-Herstellern Garantieleistungen von bis zu 15 Jahren.
Feuerverzinkte Spezialfahrzeuge und -fahrzeugkomponenten
Feuerverzinkter Stahl hat sich ebenfalls an Spezialfahrzeugen und fahrzeugkomponenten hervorragend bewährt. Gute Beispiele hierfür sind Jauchewagen und Ackerwagen in der Landwirtschaft oder Bauteile von Schneeräumfahrzeugen. Sie belegen, dass feuerverzinkter Stahl auch unter extremen Bedingungen sicher vor Korrosion schützt.