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Energieversorgung: Besonnenes Handeln im Sinne der Versorgungssicherheit ist gefordert, Abhängigkeit von Gas muss reduziert werden

Die deutsche Feuerverzinkungsindustrie unterstützt ausnahmslos die politischen Sanktionen der EU und Deutschlands gegenüber Russland aufgrund des Angriffskrieges gegen die Ukraine. Sorge bereitet in diesem Zusammenhang bei vielen Verzinkern jedoch die Frage, ob die Energieversorgung weiterhin gesichert ist. Dies ergab eine Umfrage des Industrieverbandes Feuerverzinken. Rund 70 Prozent seiner Mitglieder befürchten, von der Erdgasversorgung abgetrennt zu werden. Das würde hohe Schäden für die Industrie zur Folge haben, da Feuerverzinken keine On-Off-Technologie ist.

 

 

Eine durchschnittliche Verzinkungsanlage hält in ihrem Zinkbad rund 250 Tonnen Zink flüssig. Bricht die Gasversorgung zusammen, dann erhärtet das Zink und es entsteht ein erheblicher Schaden. Eine kurzfristige Umstellung auf andere Energiequellen ist für die energieintensive Feuerverzinkungsindustrie technisch und wirtschaftlich nicht möglich. Die aktuellen Preissteigerungen müssen durch konkrete Entlastungen für die Industrie abgefedert werden, fordert der Verband. 

 

Deutschlands Feuerverzinkungsanlagen werden zu mehr als 95 Prozent mit Erdgas betrieben. Die Industrie ist sehr abhängig von Gasimporten. Ca. 55 % des in Deutschland eingesetzten Gases stammt aus Russland. „Die Abhängigkeit vom russischen Gas ist zu hoch. Das ist uns heute bewusst und wir sollten sofort gegensteuern, um diese Abhängigkeit zu reduzieren bzw. die Diversifizierung der Gasimporte vorantreiben. Auch wir Feuerverzinker werden in den nächsten Jahren alles unternehmen, um die Abhängigkeit von Gas zu verringern. Aus energie- und sicherheitspolitischen Gründen ist ein kurzfristiger Verzicht auf Gasimporte sicherlich sehr schmerzhaft und hätte auch Folgen für unsere Industrie,“ so Martin Kopf, Vorsitzender des Industrieverbandes Feuerverzinken.

 

Eine Umstellung auf andere Energiequellen ist kurzfristig nicht möglich und langfristig mit hohen Investitionen verbunden. Die Industrie ist bereit, die Transformation anzuschieben, aber es werden die richtigen Rahmenbedingungen benötigt. Leider braucht die Industrie Erdgas für die Produktion von feuerverzinktem Stahl und als Brückentechnologie, um zukünftig mit anderen Energiequellen zu produzieren. „Eine Verzinkungsanlage kann nicht einfach abgeschaltet, sondern das Zink muss permanent auf Temperatur gehalten werden. Kurzfristige Gas-Lieferstopps können enorme Sachschäden und einen monatelangen Anlagenstillstand verursachen. Schon allein deshalb sind wir auf Gas angewiesen,“ so Kopf.

 

Der Industrieverband Feuerverzinken empfiehlt, den Sektor als Industrie mit besonderen Merkmalen einzustufen und den Sektor von Abgaben zu entlasten. Beispielsweise sollten die Feuerverzinker kurzfristig als Carbon-Leakage gefährdete Industrie anerkannt und bestimmte Energiesteuern kurzfristig ausgesetzt werden. Ein Industrie- und Gaspreis ist eine geeignete Möglichkeit, um mittel- und langfristig zu wettbewerbsfähigen Preisen feuerverzinkten Stahl am Standort Deutschland zu produzieren.

 

Weiter Hintergründe zum Thema finden Sie hier:

Position Feuerverzinker

Fünf-Punkte-Plan Bündnis Faire Energiewende

WVMetalle Konzept zum Industriestrompreis

 

Backgrounder:
Der Industrieverband Feuerverzinken e.V. und seine Serviceorganisation, das Institut Feuerverzinken GmbH, vertreten die deutsche Stückverzinkungsindustrie. Im Jahr 2020 wurden in Deutschland mehr als 2 Mio. Tonnen Stahl stückverzinkt. Wichtige Anwendungsbereiche des Korrosionsschutzes durch Feuerverzinken sind u. a. Architektur und Bauwesen sowie die Verkehrstechnik und der Fahrzeugbau. Zunehmend wird das Feuerverzinken auch aufgrund seiner Brandschutzeigenschaften eingesetzt. Feuerverzinkter Stahl spielt eine große Rolle bei der Energietransformation, da er in der PV, den Windanlagen und der Distribution der grünen Energie unverzichtbar ist aufgrund seiner hohen Nachhaltigkeit. Weitere Informationen zum Feuerverzinken unter: www.feuerverzinken.com.
 

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