Nachrichten zum Korrosionsschutz

Aktuelle NEWS

Rostfrei im zweiten Anlauf - Alte Bailey-Brücken werden feuerverzinkt

Nicht jede Stahlkonstruktion hat das Glück feuerverzinkt zu werden und damit die Chance auf ein dauerhaft rostfreies Leben. Wird der Stahl beschichtet, so sind Korrosionsschäden zumeist vorprogrammiert und kostspielige Instandhaltungsarbeiten unerlässlich. In der Regel sind Korrosionsschutzentscheidungen im Nachhinein nicht mehr korrigierbar. Doch es gibt Ausnahmen. Die Feuerverzinkung alter beschichteter Bailey-Brücken ist ein gutes Beispiel dafür.

Nicht jede Stahlkonstruktion hat das Glück feuerverzinkt zu werden und damit die Chance auf ein dauerhaft rostfreies Leben. Wird der Stahl beschichtet, so sind Korrosionsschäden zumeist vorprogrammiert und kostspielige Instandhaltungsarbeiten unerlässlich. In der Regel sind Korrosionsschutzentscheidungen im Nachhinein nicht mehr korrigierbar. Doch es gibt Ausnahmen. Die Feuerverzinkung alter beschichteter Bailey-Brücken ist ein gutes Beispiel dafür.

Bailey-Brücken sind transportable, aus vormontierten Einzelbauteilen zusammensetzbare Not- oder Behelfsbrücken und auch unter dem Namen Brückengerät oder Pionierbrückengerät bekannt. Sie wurden ursprünglich für militärische Einsatzzwecke konzipiert und kamen erstmals im zweiten Weltkrieg zum Einsatz.

Aus konstruktiver Sicht zählen Baileybrücken zu den Trogbrücken, bei denen die Fahrbahnplatte zwischen den Hauptträgern liegt. Sie sind auch heute noch im Einsatz, da sie aufgrund ihres einfachen Bausystems selbst von ungelernten Kräften unter Anleitung montiert werden können. Alle Einzelteile einer Bailey-Brücke können ohne Kraneinsatz von Hand getragen und per LKW transportiert werden. Aufgrund dieser Vorteile werden Baileybrücken auch heute noch weltweit eingesetzt. Nicht selten werden Bailey-Brücken dauerhaft zur Querung kleinerer fließender Gewässer verwendet oder temporär als Ersatzbrücke in Baustellenbereichen.

Bereits mehrere Jahrzehnte alt ist die Mehrzahl der heute verwendeten Bailey-Brücken. Bei Einsätzen in Kriegsgebieten oder bei Naturkatastrophen wurden die Behelfsbrücken zumeist nicht geschont und bis an ihre Grenzen belastet. Zwischen ihren Einsätzen werden die Brücken zumeist eingelagert. Die Einzelteile der Baileybrücken sind bei Transport und Montage und auch während der Nutzungsphasen erheblichen mechanischen Belastungen ausgesetzt. Für die robuste Stahlkonstruktion ist dies kein Problem, für den Korrosionsschutz jedoch zumeist ein großes. Die alten Baileybrücken sind nämlich mehrheitlich beschichtet und müssen deshalb regelmäßig instand gesetzt werden. Geschieht dies nicht, dann blüht großflächig der Rost. Um diesem Dilemma zu entfliehen hat sich die Stadt Bad Mergentheim entschlossen ihre alten Bailey-Brücken sukzessive durch Feuerverzinken dauerhaft gegen Korrosion zu schützen. Hierzu wurden die Brückenteile gemäß den Regeln des feuerverzinkungsgerechten Konstruierens vorbereitet. Im nächsten Schritt wurden die Stahlteile thermisch entlackt sowie gesandstrahlt und dann durch Feuerverzinken dauerhaft gegen Korrosion konserviert.

Das Beispiel macht deutlich, dass es für beschichteten Stahl eine zweite Chance für eine langfristige und wartungsfreie Korrosionsschutzlösung durch Feuerverzinken gibt. Altes Eisen ist noch lange kein Schrott und nicht nur betagte Bailey-Brücken können im Nachhinein feuerverzinkt werden. Auch alte und historische Tore, Geländer, Treppen oder Zäune sind potentielle Kandidaten für eine Korrosionsschutz-Frischzellenkur mit Zinkbad. Tipp, damit alles glatt läuft: Bevor man derartige Produkte demontiert und zum Verzinken gibt, sollte durch einen Korrosionsschutz-Fachmann sichergestellt werden, das aus technischer Sicht eine Verzinkung der Stahlteile möglich ist. Zudem muss festgelegt werden, welche Vorarbeiten eventuell erforderlich sind, um ein gutes Verzinkungsergebnis zu erzielen.

Backgrounder:
Der Industrieverband Feuerverzinken e.V. und seine Serviceorganisation, das Institut Feuerverzinken GmbH, vertreten mit 112 Mitgliedern rund 75% des deutschen Feuerverzinkungsmarktes, die im Jahr 2008 ca. 1,4 Mio. t Stahl stückverzinkt haben. Wichtige Anwendungsbereiche des Korrosionsschutzes durch Feuerverzinken sind u. a. Architektur und Bauwesen sowie die Verkehrstechnik und der Fahrzeugbau. Weitere Informationen zum Feuerverzinken unter: www.feuerverzinken.com

Cookie-Einstellungen