118 Jahre alt - Feuerverzinkte Wellblechhütte aus dem Jahr 1898

Am 30. Juni 1898 nahmen die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen das Teilstück der Ammerseebahn von Mering nach Schondorf mit dem Bahnhof der Erzabtei St. Ottilien in Betrieb. Das damalige Bahnhofsgebäude war eine kleine feuerverzinkte Wellblechhütte, die dem Fahrkartenverkauf und als Dienstraum diente und heute noch existiert.

Mit dem Bau eines neuen Empfangsgebäudes im Jahr 1914 wurde die Wellblechhütte weitgehend ersetzt, blieb aber als Nebengebäude am Bahnhof stehen. Ab 1925 stand sie verwaist am Rande einer Wiese umgeben von Wildwuchs, wo sie bis in die 80er Jahre als Überdachung einer Pumpstation diente. 2001 wurde die Hütte von den Mönchen der Erzabtei St. Ottilien restauriert, wobei die feuerverzinkten Wellbleche bis auf einen schmalen Streifen im Bodenbereich der Hütte noch die Originalbleche aus dem Ursprungsjahr 1898 sind und lediglich gesäubert wurden. Die feuerverzinkte Hütte steht heute wieder am Bahnhof Sankt Ottilien in der Nähe des Bahnsteigs.

Bei einer Überprüfung der Hütte durch das Institut Feuerverzinken im April 2016, das heißt nach 118 Jahren Standzeit, waren die vertikalen feuerverzinkten Wellbleche überwiegend intakt und wiesen nur einen geringen Korrosionsanteil auf. An den intakten Bereichen wurden Zinkschichtdicken zwischen 90 und 144 Mikrometer gemessen. Hier ist sogar noch teilweise das Zinkblumenmuster sichtbar. Lediglich die Wellbleche des Daches zeigten auf der Oberseite sehr starke Korrosionserscheinungen.

 

Backgrounder
Der Industrieverband Feuerverzinken e.V. und seine Serviceorganisation, das Institut Feuerverzinken GmbH, vertreten die deutsche Stückverzinkungsindustrie. Im Jahr 2015 wurden in Deutschland mehr als 1,8 Mio. Tonnen Stahl stückverzinkt. Wichtige Anwendungsbereiche des Korrosionsschutzes durch Feuerverzinken sind u. a. Architektur und Bauwesen sowie die Verkehrstechnik und der Fahrzeugbau. Weitere Informationen zum Feuerverzinken unter: www.feuerverzinken.com.
 

 

 

 

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