In einer Höhe von 15 bis 30 Metern schwebt der 540 Meter lange Pfad über dem Waldboden. Die ungewohnte Perspektive in luftiger Höhe soll die Einsicht fördern, dass ein schonender Umgang mit Wald und Flur notwendig ist.
Bei der Planung des Pfades hatte die Schaffung eines möglichst nachhaltigen Bauwerks höchste Priorität. Die Materialwahl, der Korrosionsschutz und ein naturschonendes Montagekonzept waren wichtige Eckpunkte des Nachhaltigkeitskonzeptes der barrierefreien Anlage.
Der Baumwipfelpfad ist eine Stahl-Seilkonstruktion mit abgespannten Stahlmasten, die diverse Hängebrücken und Stege tragen. Ein 50 Meter hoher Aussichtsturm und ein Erlebnisbereich aus einem Netztunnel mit abschließender Rutsche ergänzen den Pfad. Der alles überragende Aussichtsturm wird von 3 Rundrohrstützen mit einem Durchmesser von 508 Millimetern getragen. Der Zugang zu den Aussichtsplattformen und der Einstieg zu den Hängebrücken wird wahlweise über einen Treppenaufstieg, eine Stahlrohrwangentreppe mit Holzstufen oder einen integrierten Glas-Aufzug erschlossen. Als eigenständiger Zugang ermöglicht ein Saumpfad einen sanften Aufstieg über Stege und Treppen bis zu einer Höhe von 12 Metern über Bodenniveau. Getragen wird der Saumpfad von Schrägseilen, Stahlmasten und einem 35 Meter hohen Stahlturm.
Die Hängebrücken werden von 14 Stahlmasten, die eine Länge von bis zu 45 Metern haben, getragen. Die Rundrohrmasten mit einem Durchmesser von 500 bis 600 Millimetern sind am oberen und unteren Ende auf jeweils 2,7 Meter Länge konisch gestaltet. Sie sind entsprechend des Pfadverlaufes und der Geländegeometrie im Wechsel schräg und gerade aufgestellt.
Die Hängebrücken bestehen aus ca. 2,5 Meter langen und 1,8 Meter breiten Stegsegmenten. Die Stegsegmente sind geschweißte Baugruppen aus Doppelwinkeln mit Querrohren, stabilisiert durch einen Besista-Horizontalverband. Das Stahlgeländer mit Schweißgitterfüllung und einer Lärchenholzbrüstung hat einen zusätzlichen Handlauf sowie einen Rollstuhlanfahrschutz. Der Gehbelag wurde mit Lärchenholzdielen realisiert. Sämtliche Stahlbauteile des Baumwipfelpfades wurden durch Feuerverzinken gegen Korrosion geschützt. Maßgeblich für diese Entscheidung waren die Nachhaltigkeit des Korrosionsschutzes durch Feuerverzinken, ein möglichst langlebiger Schutz ohne Wartungszwang und die hohe Abrieb- und Schlagfestigkeit bei mechanischer Beanspruchung, die in besonderem Maße bei den sehr schwierigen Montagerandbedingungen von großem Vorteil war.Mit dem Baumwipfelpfad ist eine Touristenattraktion entstanden, die einen traumhaften Blick über den Bodensee, die Alpen und das Alpenvorland bietet. Der „schwebende“ feuerverzinkte Stahlbau ist von skulpturaler Qualität und zeichnet sich durch Leichtigkeit und Klarheit aus.
Backgrounder:
Der Industrieverband Feuerverzinken e.V. und seine Serviceorganisation, das Institut Feuerverzinken GmbH, vertreten die deutsche Stückverzinkungsindustrie. Im Jahr 2011 wurden in Deutschland ca. 2,0 Mio. Tonnen Stahl stückverzinkt. Wichtige Anwendungsbereiche des Korrosionsschutzes durch Feuerverzinken sind u. a. Architektur und Bauwesen sowie die Verkehrstechnik und der Fahrzeugbau. Weitere Informationen zum Feuerverzinken unter: www.feuerverzinken.com.